Die Saarlodris sind echte Kultfiguren aus dem Saarland – eine Mischung aus Lokalkolorit, Humor und nostalgischer Erinnerung. Die kleinen Comic-Charaktere wurden in den 1980er Jahren von Franziska Becker, einer deutschen Zeichnerin, erschaffen. Sie hatten ihren großen Auftritt in kleinen Saarlodris-Animationsfilmen, die im Saarländischen Rundfunk (dem SR, einem lokalen Sender) ausgestrahlt wurden.
Die Saarlodris und ihr Namen
Der Name setzt sich aus der Abkürzung „Saar“ für das Bundesland Saarland und „Lodris“, einem saarländischen Ausdruck für „Lausbuben“, „Frechdachse“, was somit den Charakter der Figuren ganz gut beschreibt: Die Saarlodris sind frech, charmant und bringen den Alltag im Saarland mit einem Augenzwinkern und einer guten Portion Humor auf den Punkt.
Gewusst? In Saarbrücken gibt es sogar Ampeln mit den Saarlodris als Ampelmännchen.
Die Saarlodris sind eine vierköpfige Familie, die die typischen Eigenarten der Saarländer verkörpert:
**Papa Lutz**
Er ist das typische saarländische Familienoberhaupt: gemütlich, ein bisschen bequem, und seine Leidenschaften sind das gute Essen und das eine oder andere Bierchen.
**Mama Lutz**
Sie ist die fürsorgliche, etwas übervorsichtige Figur, die oft für Ordnung und Harmonie in der Familie sorgt, aber auch nicht um eine schlagfertige Bemerkung verlegen ist.
**Tochter Sabine**
Ein wenig vorlaut und neugierig, wie es sich für ein junges Mädchen gehört, das immer mal wieder mit neuen Ideen daherkommt.
**Sohn Jürgen**
Er ist frech und abenteuerlustig und steckt oft hinter den kleinen „Schabernacks“ der Familie.
Was die Saarlodris besonders macht, ist ihr saarländischer Dialekt und die saarländische Lebensart, die sie verkörpern. Die Geschichten der Saarlodris spiegeln oft Alltagssituationen wider, die auf humorvolle Weise diese typischen „Saarländer-Eigenheiten“ und den saarländischen Dialekt in Szene setzen. Damit sprechen die Figuren nicht nur Saarländer selbst an, sondern geben auch Außenstehenden auf eine lustige Weise Einblicke in die saarländische Kultur.
Der Saarländische Rundfunk zeigt unter dem Motto „Mir sinn all widda do“, neue Spots, mit moderneren Saarlodris. Auch Malvorlagen sind auf der Seite zu finden.
Die kleinen Comicfiguren genießen bis heute Kultstatus im Saarland und sind für viele Saarländer ein Stück Heimat und Kindheitserinnerung. Obwohl die Serie mittlerweile seit Jahrzehnten nicht mehr läuft, gibt es immer wieder Nostalgieaktionen und Fan-Initiativen, die die Saarlodris lebendig halten.
Figuren, Tassen, Poster und T-Shirts mit den Saarlodris gehören zu den beliebten Sammlerobjekten. Selbst Senfgläser waren mit den kleinen Figuren als Motiv erhältlich und diese Gläser sind noch häufig in saarländischen Küchen als Trinkgläser zu finden. Der SR greift hin und wieder auf die Saarlodris zurück – sei es in Nostalgie-Sendungen oder innerhalb besonderer Aktionen, die den regionalen Humor und die Eigenheiten des Saarlandes feiern.
Bild von Alexander Fox | PlaNet Fox auf Pixabay