Die Saarländer und ihr Dialekt

Die Saarländer und ihr Dialekt

Die Saarländer haben schon eine komische Sprache. Besucher kommen oftmals nicht aus dem Staunen heraus, wenn sich waschechte Saarländer in ihrem Platt unterhalten. Spätestens seit Heinz Becker und seiner Hilde ist die saarländische Sprache über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Es gibt so einige Eigenarten, die wir Saarländer so mitbringen. Und einige davon möchte ich hier zum Besten geben.

Saarländisch – Deutsch

sunschd was – Sonstiges:
Ballawer =
Krach, Lärm
do = da
fa =
für
klän =
klein
guck mo =
schau mal
guck mol do oder guck emol do
= schau mal da
sellemols =
damals
es do
= Sie da, die Frau, das Kind….
nägschd =
nächste, nächster
nägschd Johr =
nächstes Jahr
amol widder =
auch mal wieder
Im Sarland wird gess
und nicht gegessen oder mir esse jetzt emol was
e
= ein
mir
= wir
mir all oder mir allegar = wir alle
allegar = alle
eijo = ja sicher, klar
jo aller = ja
mir schwenge am Wocheend = wir schwenken (grillen) am Wochenende
hann = haben
ebbes = etwas
doodefor = dafür
nimmie = nicht mehr
grieschd = bekommen, kriegen
dabber = schnell
jezd abber dabber = jetzt aber schnell
ruff  oder enuff = hinauf
e ruffzus = hinauf
runner oder e nunner = runter, herunter
e nunnerzus = herunter
wirrer, widder = wieder
gar arich = sehr
abbutze = abputzen
inkaafe = einkaufen
Zum Dunnerwedder nochemol = zum Donnerwetter, Mensch, Mist
nochemol = noch einmal
du schunn wirrer = du schon wieder
das = die, sie (Frauen, ganz egal wie alt sie sind, werden mit „das“ bezeichnet)
ei do had das do gesaht = da hat sie gesagt
uff = auf
gudd gess = gut gegessen, es hat gut geschmeckt
ei do hamma mol gudd gess = da haben wir gut gegessen
do hasche = da hast du
beinägschd = beinahe
nedd = nicht
nohnanner = nacheinander
gudd = gut
geds da gudd = geht es dir gut?
ei sah mol an = sag mal
do nin = da hinein
do nemme ma = da nehmen wir
iwwerzwerch = ungezogen
ne wor? = nicht war?
dummele = beeilen
dummel dich = beeil dich
dischbediere = diskutieren
Durchenanna = Durcheinander
Fieß = Füße
Zewe = Zehen
ne wor? = nicht wahr?

Gegenstände:
Babier
= Papier
Babbedeggel = Pappkarton
Beißzang = Kneifzange
Lumbe = Lappen
Butzlumbe = Putzlappen
Dier = Tür
Dierschlenk = Türgriff
Näädz = Nähgarn
Näädzrellche = Nähgarnrolle

Nahrungsmittel:
Knebb med Soß
= Knödel mit Soße
Krimmelkuche = Streuselkuchen
Gequellde = Pellkartoffeln
Grumbeer = Kartoffel
Grumbeerknebb = Kartoffelknödel
Grießknebb = Grießknödel
Supp = Suppe
Grumbeersupp = Kartoffelsuppe
Grumbeerpannekuche = Kartoffelpuffer, Reibekuchen
Abbelgrutze = Kerngehäuse des Apfels
e Gutzje = ein Bonbon
Schmier = Marmeladenbrot
Sißschmier = Marmelade
Kässchmier = Quark
Quedsche = Zwetschge, Pflaume
Quedscheschmier = Pflaumenmus, Pflaumenmarmelade
Knerzje = Ende des Brotes
Kneisje = Ende des Brotes
Krachelcher = geröstete Brotwürfel, Croutons
Lewwerworschd = Leberwurst
Worschd = Wurst
Saumah = Saumagen
Gummer = Gurke
Gellerieb = Karotte, Möhre
Rummel = Futterrübe
Kinnerschees = Kinderwagen

Nachdesse = Abendessen
Middaesse = Mittagessen

hann ich e Kohldamp = hab ich Hunger
hann ich e Brand = hab ich Durst
Urwesse = Reste auf dem Teller
iwwerbagge = überbacken

Es Trottwa – der Bürgersteig

Wochentage:
Monda, Dienschda, Mittwoch, Donnerschda, Freida, Samschda, Sunnda

Tiere:
Hinkgel = Huhn
Schof = Schaf
Amschel = Amsel
Perd = Pferd
Wutz = Schwein

Redensarten:
Unn? = Wie geht es dir? oder Alles klar bei dir? „Unn“ wird für viele Fragen verwendet.
was issen do fa Ballawer? = was ist denn hier für ein Lärm?
ei, wo kommschd du dann jetzt her?
= wo kommst du jetzt her?
du grieschd de Hals widder ned voll
= du bekommst den Hals wieder nicht voll, bekommst nicht genug
do grieschde die Modde = wörtlich übersetzt:
„da bekommst du die Motten“, was soviel wie „Ich bekomme die Krise“ bedeutet – wahrscheinlich ein saarländisches Sprichwort
Alla, machs gudd – Tschüss, und mach es gut!
Hann ich das ned gesaad? – Hab ich dir es nicht gesagt? Wusste ich nicht schon vorher, wie das ausgeht?
Ei, lebschd du ach noch? – Lebst du auch noch?
Ei, saa mol, ich hann do was geheerd…. – Hör mal, ich hab da was gehört…
is das wohr? – ist das wahr?

Die Saarlänner schwenke mit großer Leidenschaft. Bei dem Schwenker handelt es sich um einen speziellen Grill, der aus einem Dreibein, einem Grillrost und einer Feuerstelle besteht. Letztere wird entweder aus einer alten Waschmaschinentrommel zurecht geschnitten oder von einem, der „uff da Hütt“ schafft, gebaut. Meist ist auch der Schwenker in Handarbeit „vunn ennem, der uff da Hütt schafft, gebaut.

Typisch für das Saarland ist auch die Anrede/Bezeichnung für weibliche Kinder und Frauen. „Es“ steht für „sie“, „meine Frau“, „mein Kind, meine Tochter“.
Auch „es“ vor einem weiblichen Namen ist im Saarland vollkommen normal. „Es Brigitte, es Lorche, es Johanna“, ….
Und bei Männern gibt es den Zusatz „De“: De Peter, de Otto, de Johann

es geht noch munter weiter… ihr dürft gespannt sein.

6 Gedanken zu „Die Saarländer und ihr Dialekt

  1. Bei Schmier ist leider ein kleiner Fehler unterlaufen 😉
    Schmier = belegtes Brot
    Sießschmier = Brot mit Marmelade, Honig o.ä. hauptsäche süß
    Kässchmier = belegtes Brot mit Käse

    Quark ist auch im saarländischen Quark

    als Ergänzung et lo = sie da

    Do grieschde de Motten bedeutet so viel wie „da bekommst du die Krise / da könnte man ausrasten“

    je nach Region heißt das Ende vom Brot aus „Knäusje“
    ebenso Abendessen „Nöödserßen“

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