Die Stephanuskirche in Böckweiler, einem Stadtteil von Blieskastel, gilt als die älteste Kirche des Saarlandes. Ihre Ursprünge reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück, und erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahr 1149 als Prioratskirche des Benediktinerklosters Hornbach.
Die Stephanuskirche in Böckweiler mit der Dreikonchen-Chorturmanlage
Architektonisch beeindruckt die Kirche durch ihre seltene Dreikonchen-Chorturmanlage, bei der drei halbrunde Apsiden den Chor umgeben und gemeinsam mit dem darüber liegenden Turm ein kleeblattförmiges Ensemble bilden. Diese Bauweise ist in Deutschland äußerst selten und verleiht der Stephanuskirche ihren besonderen Charme.
Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche mehrere bauliche Veränderungen. So wurden beispielsweise um 1580 die Seitenschiffe niedergelegt, und 1773 ersetzte man das mittelalterliche Kirchenschiff durch einen Neubau. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Stephanuskirche erhebliche Schäden, wurde jedoch in den Jahren 1949 und 1950 unter der Leitung des Architekten Rudolf Krüger wiederaufgebaut.
Die Stephanuskirche heute
Heute dient die Stephanuskirche weiterhin als Gotteshaus für die evangelische Gemeinde und ist ein beliebter Ort für Pilger, da sie direkt am Jakobsweg nach Santiago de Compostela liegt. Zudem finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen statt, die Besucher aus der Region und darüber hinaus anziehen.
Im Jahr 2020 wurde die Stephanuskirche von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland zur „Kirche des Jahres“ gekürt, was ihre kulturelle und historische Bedeutung unterstreicht.
Die Stephanuskirche in Böckweiler ist somit nicht nur ein Zeugnis jahrhundertealter Geschichte, sondern auch ein lebendiger Ort des Glaubens und der Kultur, der seine Besucher mit seiner einzigartigen Architektur und Atmosphäre in den Bann zieht.
Leider habe ich kein Bild der Kirche in Böckweiler – wer mir eines zur Verfügung stellen möchte, sehr gerne. Auch gerne mit Nennung der Fotografin oder des Fotografen.
Bild von Dimitris Vetsikas auf Pixabay